
An einem verschneiten Sonntag hatte ich wiedermal Lust auf was Skrupelloses, "something with dick", um es in American-English auszudrücken. Da fiel mir nach einigem Suchen im Video Store Wall Street auf. Ich hatte bereits den Trailer zum Sequel gesehen und war davon mehr als beeindruckt (hab mir glaub ich 20min lang den Trailer hintereinander reingezogen). Den 2. Teil ("Wall Street 2: Money never sleeps")werd ich mir auf jeden Fall Ende September (Kinostart wurde von April auf September verschoben, aaaargh... -__-) anschauen. Nun ist allerdings das 1987er-Modell von Oliver Stone dran.
Bud Fox (Charlie Sheen) ist ein aufstrebender Börsenmakler an der Wall Street. Sein Ziel: Genauso reich und mächtig zu werden wie der Milliardär Gordon Gekko (Michael Douglas). Gekko ist ein Spieler: Nicht Geld ist das Entscheidende für ihn, sondern Siege, das Ausmerzen seiner Konkurrenten. Als Bud ihm an seinem Geburtstag eine Schachtel Zigarren schenkt, weiht ihm Gekko in seine Pläne ein. Gekko verführt ihn mit Reichtum, Frauen, eröffnet Bud, was seine Welt zu bieten hat. Allerdings für einen ziemlich hohen Preis...
"Wenn du Geld hast, hast du Macht. Hast du Macht, hast du Frauen" - dieses berühmte Zitat aus Brian De Palmas "Scarface" lässt sich wunderbar auf Wall Street übertragen. Eine Komponente folgt kausal der anderen. Bud Fox vertritt die klassische "Rags to riches"-Ideologie: Jeder kann in Amerika zu was werden, wenn er sich tüchtig anstrengt. Gordon Gekko stellt die Kehrseite, nein, die Konsequenzen davon dar. Jedes Mittel ist ihm recht, solange es zu seinem Ziel bringt. Er hat keine Skrupel, seine Konkurrenten auszuspionieren und die Börse nach seinen Wünschen zu manipulieren. Dank Oliver Stones klarer und linearer Erzählweise erscheinen einem die Intentionen der Figuren plausibel. Selbst Michael Douglas' Gekko wirkt nicht übertrieben egozentrisch, sondern versprüht aufgrund seiner Direktheit einen gewissen Charme und Sympathie (was auch der Grund sein mag, warum so viele Wall Street-Rookies so werden wollten wie ihn, siehe Making Of auf der DVD). Charlie Sheen (den ich übrigens in "Two and a half Men" klasse find, kleine periphere Anmerkung) als Youngster, der aus ärmlichen Verhältnissen stammt und sich hochgearbeitet hat, bleibt hinter Douglas' genialem Spiel zurück, weiß aber dennoch zu überzeugen. Martin Sheen (in Real Life der Vater von Charlie) als Buds Dad dient der Figur als moralische Stütze. Kleines Manko im Cast ist Daryl Hannah als Buds "Love-interest". Man weiß in 90% ihrer Spielzeit nicht, was die da in dem Film zu suchen hat, außer für die "weibliche Erotik" zu sorgen, gut auszusehen und... ja, gut auszusehen. Insgesamt gehört Wall Street zu den stärksten und spannendsten Stone-Filmen. Hoffe, der Gute kann dies im 2. Teil wiederholen. Warten wir ab bis September...
Fazit: Sehenswert!
Sonnige Grüße :]
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